12. Oktober 2024

Nikon EM

Ein weiterer Zugang zu meiner Sammlung: eine Nikon EM. Sie war meine erste Nikon damals und ich war stolz, wie Bolle, endlich eine Nikon zu besitzen. Auch, wenn das eine irgendwie sehr spartanische Kamera ist. Sie hat lediglich eine Zeitautomatik, „B“ und eine mechanische Zeit 1/90 sek. Das war auch gleichzeitig die Blitzsynchronzeit der Kamera. Nach dem Einlegen neuer Knopfbatterien funktioniert auch der Belichtungsmesser und die Zeiten scheinen auch soweit plausibel zu sein.

Es folgten danach noch einige weitere Nikon, die ich dann hier auch noch vorstellen werde. Allerdings hatte ich vorher erst noch einen Abstecher zu Minolta und der X-700 gemacht.

Testen konnte ich die Kamera zunächst leider nur „nackt“, denn meine bis dato vorhandenen Objektive haben ein Problem: es sind zwei sehr alte NON-AI-Objektive. Die Blende wurde damals mit Hilfe des typischen Nikon-Ohrs an die Kameras übertragen. Die moderneren haben einen AI-Mitnehmer angebaut und die beiden alten Linsen können somit die Blende nicht an die Kamera übertragen und verhaken sich zudem am AI-Mitnehmer der Kamera. Bei der Nikon F3 zum Beispiel kann man den kameraseitigen Mitnehmer hochklappen und auch die alten Linsen mit Arbeitsblende verwenden, das geht bei der EM nicht.
Inzwischen hat sich allerdings ein Nikkor AF 35-80 dazu gesellt, welches mit der Nikon F-601 AF ankam. Mit dem klappt die Belichtungsmessung jetzt endlich. Allerdings macht das manuelle Scharfstellen mit einem AF-Objektiv nicht wirklich Spass.

Stilecht suche ich jetzt als nächstes ein passendes Nikon Serie-E Objektiv 1,8/50 mm. Allerdings passt natürlich auch jedes andere AI-Objektiv, dabei wäre es für mich ein Traum, ein Nikkor 1,4/50 mm zu finden. Denn das war damals die beste Linse, die ich hatte. Ausserdem fehlt mir, um die Kamera so aussehen zu lassen, wie ich sie damals hatte, auch noch der Motordrive MD-E.

Zumindest das Thema „fehlender Motor“ konnte ich inzwischen abhaken. Wenngleich der Nikon MD-14 eigentlich nicht für die Nikon EM gebaut wurde, sondern an die FG/FG-20 gehört. Aber die Anschlüsse sind kompatibel und – wie immer, wenn ein gutes Angebot reinkommt – nehme ich es auch an (nicht immer, aber meistens.) Der MD-14 hat gegenüber dem MD-E zwei Vorteile. Zum einen braucht er die AA-Batterien (Mignon), der MD-E möchte die AAA-Batterien (Micro). Mignon-Batterien kann man auch überall recht günstig bekommen und auch Akkus der Größe gut verwenden. Zweitens hat der MD-14 einen etwas größeren Handgriff, dadurch liegt die Kombination etwas besser in meinen großen Händen. Das Manko bei beiden Motoren ist allerdings, dass sie keinen zusätzlichen Auslöser besitzen. Beim MD-E stört das durch den kleineren Handgriff nicht, aber beim MD-14 ist die Haltung dann doch etwas unbequem und vor allem auch ungewohnt, wenn man sonst auf dem Handgriff einen Auslöser hat.

Update 17.07.2024

Inzwischen kann ich die Nikon EM auch richtig nutzen. Ein Nikon Serie E 1,8/50 kam dazu und nach einiger Zeit auch ein Nikon Serie E 4,0/70 – 200. Letzteres kann ich allen nur empfehlen. Ich habe selten so eine scharfe Linse an meiner Nikon gehabt. Ein erster Test an meiner Fujifilm X-Pro 2 mit Nikon-Adapter brachte ein Bildergebnis, bei dem mir staunend der Mund offen stehen blieb. Ich werde das Testbild hier demnächst mal zeigen, dann kann sich jeder selbst einen Eindruck verschaffen. Kleines Manko an dem Objektiv ist, dass das Schiebezoom viel zu leicht läuft, aber wegen der hervorragenden Abbildungsqualität werde ich da keine einzige Schraube entfernen.